Nachdem vor allem ab 2015 zahlreiche Menschen als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind, befürchteten viele Experten, dass ein sehr großer Anteil von ihnen auch nach Jahren nicht erwerbstätig sei. Jetzt liegen aktuell Zahlen für die Flüchtlinge vor, die zwischen 2013 und 2016 nach Deutschland gekommen sind.
Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht Ergebnisse
Laut einer Untersuchung des Forschungsinstitutes IAB der Bundesagentur für Arbeit geht ungefähr die Hälfte aller zwischen 2013 und 2016 gekommenen Flüchtlinge inzwischen einer beruflichen Tätigkeit nach. Dabei gibt es allerdings einen Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Geflüchteten.
Die Männer haben mittlerweile in 57 Prozent der Fälle einen Job. Dies trifft aber nur auf 29 Prozent der weiblichen Flüchtlinge zu. Experten nennen vor allen Dingen die Betreuung der Kinder als Grund. Diese übernehmen in vielen Herkunftsländern nahezu obligatorisch die Frauen, wie die Tagesschau berichtet.
Deutlich mehr Investitionen in Sprach- und Integrationsprogramme
Einen Grund dafür, dass etwa die Hälfte aller Flüchtlinge mittlerweile in Brot und Lohn stehen, sehen Experten auch in den deutlich verbesserten Sprach- und Integrationsprogrammen. So gibt es wesentlich mehr Programme in den entsprechenden Bereichen, als es noch vor 2015 der Fall war.
Für die Studie befragte das IAB insgesamt 8.000 Flüchtlinge, die zwischen 2013 und 2016 nach Deutschland geflohen waren. Unter anderem aufgrund des Fachkräftemangels, aber auch wegen des Fehlens vieler Arbeitskräfte bei sogenannten einfachen Tätigkeiten, rechnen Experten damit, dass in den nächsten Jahren der Anteil der Flüchtlinge, die einem Job nachgehen, weiter ansteigen könnte.
Flüchtlinge zahlen Steuern und Sozialversicherung
Zwar führen Flüchtlinge in der Regel keine hochqualifizierten Arbeiten aus. Dennoch ist die Ausübung eines Jobs ein wichtiger Beitrag zur Gesellschaft, weil man damit in die Steuer- und Sozialversicherungskassen einzahlt.
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